Bewältigung der Myopie mit Ultra-Weitwinkel-Bildgebung

Myopie ist eine der häufigsten Ursachen für Sehverlust weltweit, und ihre Prävalenz nimmt aufgrund von Veränderungen im Lebensstil, wie weniger Aktivitäten im Freien und verstärkter Naharbeit, rapide zu. Prognosen zufolge könnten bis 2050 50 % der Weltbevölkerung von Myopie betroffen sein, und 10 % könnten an einer hohen Myopie (≥ 6,00 D) leiden – eine Erkrankung, die mit Komplikationen wie Glaukom, Netzhautablösung und myopischer Makuladegeneration verbunden ist. 

Wie kann man dieser Bedrohung begegnen? In einem Artikel von Dr. Valérie Sarda (Saint Paul Bastille Ophthalmology Center, Paris, Frankreich), der ursprünglich in der französischen Fachzeitschrift Cahiers d'Ophtalmologie veröffentlicht wurde, wird untersucht, wie die Ultra-Weitwinkel-Bildgebung (UWF) dazu beitragen kann, die zunehmende globale Belastung durch Myopie zu bewältigen (Link zum Artikel).

Abbildung 1. Ultra-Weitwinkel-Bildgebung des Augenhintergrundes mit integrierter Swept-Source-Optischer-Kohärenztomografie (Silverstone).

Eine früh einsetzende Myopie birgt erhebliche Risiken, da sie viele Jahre der Progression ermöglicht und die Wahrscheinlichkeit einer hohen Myopie erhöht. Screening und frühzeitige Erkennung sind entscheidend für das Management myopiebedingter Komplikationen. Traditionelle Diagnosemethoden wie die binokulare indirekte Ophthalmoskopie sind jedoch zeitaufwändig, erfordern spezialisierte Fachkenntnisse und beruhen oft auf ungenauer Dokumentation. 

Die Ultra-Weitwinkel-Bildgebung erweist sich als besonders wertvoll im Myopie-Management, da sie periphere Netzhautauffälligkeiten erkennt, die das Risiko für sehbedrohende Komplikationen wie Netzhautablösungen erhöhen. Multimodale UWF-Geräte wie der Optos Silverstone kombinieren die UWF-Bildgebung mit anderen Technologien wie der optischen Kohärenztomografie (OCT), der Fluoreszenzangiografie und der Fundusautofluoreszenz. Diese ermöglichen eine bessere Visualisierung und ein besseres Management von Erkrankungen wie myopischer Makulopathie und Retinoschisis, die mit traditionellen Methoden oft schwer zu erkennen sind. 

Die UWF-Bildgebung hat unser Verständnis der Pathophysiologie der Myopie erweitert. Sie hat Zusammenhänge zwischen posterioren Staphylomen und Veränderungen der Choroidea-Dicke aufgezeigt, die als mögliche Prädiktoren für die Krankheitsprogression gelten. Darüber hinaus wurden Bereiche peripherer Avaszularisation sichtbar gemacht. Es ist an der Zeit, dass die UWF-Bildgebung ihren festen Platz im Kampf gegen die Myopie einnimmt. 

Für den vollständigen Artikel von Dr. Valérie Sarda besuchen Sie bitte die Website von Cahiers d'Ophtalmologie (Artikel in französischer Sprache)

 [Bilder mit Genehmigung von Optos reproduziert. Weitere Bilder finden Sie im Artikel aus Cahiers d’Ophtalmologie: https://www.edimark.fr/revues/images-en-ophtalmologie/vol-xviii-n-3-copy/relever-le-defi-de-la-myopie-grace-a-limagerie-ultragrand-champ